José holt Wasser
Nachdem wir unser Verbandmaterial in Puerto Plata abgeliefert hatten, sahen
wir in Santiago Rodríguez nach dem Rechten. Dort hat ein Deutsch-Amerikaner,
der mit einer Dominikanerin verheiratet ist, deren Kind aus dem Hause gejagt,
weil er nicht mit einem „Schwarzen“ unter einem Dach leben will. José
wurde einige Jahre hin- und hergeschubst und lebt jetzt bei seiner Tante, die
ihn liebt und für ihn sorgt. Nachdem wir festgestellt hatten, daß es unserem
kleinen amigo gut ging, fuhren wir beruhigt nach Santo Domingo. Hier erwartete
uns die erste Überraschung. Das Hotel Venturanza, wo wir vor drei Jahren
abgestiegen waren, sah alles andere als einladend aus. Die Renovierung, die
bei unserem letzten Aufenthalt voll im Gange war, war sehr schnell zum
Stillstand gekommen, und das Hotel war zum reinen Stundenhotel verkommen. Ich
ließ Helga mit dem Gepäck im Restaurant des Hotels warten und machte
mich auf die Suche. Nach 20 Minuten hatte ich, was wir suchten, eine
ordentliche Unterkunft für 200 Pesos täglich! Unser erster Ausflug führte
uns zur „Finca Engombe“, den Resten einer Finca aus der Kolonialzeit. Die
Kirche ist noch gut erhalten, vom Herrenhaus stehen nur noch die
Umfassungsmauern. Außerdem sind dort Mauerreste eines weiteren Gebäudes. Das
Herrenhaus war einmal sehr schön. Auf dem Grundstück wachsen Wurstbäume.
Alcazar
Torre de Homenaje
Bei einem Bummel durch den Parque Mirador del Sur entdeckten wir am Südrand
des Parks eine Grotte mit einem unterirdischen See (lago subterraneo).
Kathedrale María la Menor
El Macho
Nach einigen Tagen waren unsere Begleiter von Punta Cana angereist. Auf dem
Programm stand ein Besuch bei den Gebrüdern Guillén in Yamasá. Die Künstler
stellen aus Lehm in Taínotechnik Taínofiguren und –gegenstände her. Sie
sind im ganzen Land bekannt, und man findet ihre Plastiken in Parks und
Hotels.(www.tainogallery.com) Der ältere der Brüder führte uns 1 ½ Stunden
durch mehrere Ausstellungsräume, erklärte die Technik und die Bedeutung der
Figuren. Wir kauften als Anhänger einen „behique“, einen Medizinmann der
Taínos.
Manuel
Guillén
Nach Abschluß der Führung saßen wir zusammen und nahmen unser zweites Frühstück
ein. Der Sohn des älteren Bruders und der jüngere Bruder kamen hinzu.
Letzterer zeigte uns Fotos von Petroglyphen am Río Yamasá. Unter seiner Führung
sahen wir uns diese an.
Hinweis: Taínofestival in Yamasá: Am dem 12. Juni – Fiesta de San
Antonio - am nächsten gelegenen Sonntag werden auf dem Grundstück der Künstler
Indiozeremonien vorgeführt.
Am 24. Sept. – Día de las Mercedes – findet hier ein Kulturfestival
statt.
Unsere Begleiter hatten bisher immer eine Besichtigung der kolonialen Altstadt
von Santo Domingo abgelehnt. Nachdem wir ihnen diese in einem Schnelldurchgang
gezeigt hatten, zogen sie noch zweimal alleine los.
Unsere nächste Station war La Romana. Von hier machten wir einen Ausflug zur
Höhle Las Maravillas, 6 km östlich von San Pedro. Der Eintritt - 200 Pesos -
war uns zu teuer, die Höhle ist durch farbige Beleuchtung verkitscht. Wir
kennen genügend Höhlen, die keinen Eintritt kosten. Bei einem Bummel durch
San Pedro besichtigten wir das historische Feuerwehrgebäude und bestiegen den
Turm.
Anschließend führte eine Trachtengruppe am parque landestypische Tänze auf.
San Pedro de Macorís
Bayahibe
Unsere nächste Station sollte Bayahibe sein – „der Geheimtip
für Individualreisende“. Der Ort ist inzwischen so überlaufen, daß man
morgens 9.30 Uhr kaum ein Zimmer bekommt. Die Preise sind völlig überzogen.
Unter 500 Pesos ist nichts zu haben. Eine Stunde Internet kostet 5 US$! An
anderen Orten zahlten wir 20 Pesos!!! Nach einer Stunde Suchens verließen wir
völlig frustriert den Ort und fuhren weiter nach Higüey.
Kathedrale
in Higüey
Auf unserem Rundgang durch den Ort, um die Preise für die Unterkünfte zu überprüfen,
hatten wir ein lustiges Erlebnis.
Nach dem Klingeln kam ein alter Mann angeschlurft. „300 Pesos für 8
Stunden“ war die Antwort. Nur, was wollen wir mit einer Unterkunft für 8
Stunden? „Was kostet es für 24 Stunden?“ Keine Antwort, er sah uns
mit großen Augen an - wir sind immerhin schon 64 Jahre alt -, drehte sich
langsam um und sagte im Weggehen: „24 Stunden ....... 24 Stunden .......
.“ Ja, davon träumt so mancher.
Es folgten Ausflüge nach Punta Cana, Bávaro und El Cortesito. In Punta Cana
wollten wir klären, wie weit es vom Airport bis zur Straße ist, wo die
guaguas vorbeifahren, und welche Möglichkeiten bestehen, wenn man im Dunkeln
ankommt und kein guagua mehr fährt. Die nächste Unterkunft ist
7 km vom Airport entfernt. In der Regel lohnt es sich, für 700 Pesos ein Taxi
nach Higüey zu nehmen. Denn die Unterkunft kostet für die Zeit von 22.00 –
8.00 Uhr 700 Pesos; d.h. wenn Sie mehr als 1.100 Pesos bezahlen müssen, können
Sie auch gleich mit dem Taxi nach Higüey fahren. Die Übernachtung in
Cortesito im H/R Cortesito Inn kostet 60 US$ inkl. Fr. für 2 Personen.
Boca de Yuma
Bei einem Ausflug nach Boca de Yuma sahen wir uns die Höhle Cueva de Berna
an. Sie ist nicht schön, hat aber viele Petroglyphen. Die Petroglyphen am
Stein der Taínos bei La Culata sind beeindruckender und besser erhalten.
Anschließend wanderten wir zwei Stunden auf einem schmalen Pfad durch den
Nationalpark. Es gibt nur Gestrüpp und einige schöne Aussichten auf die Küste
nach Norden. In einem Dreitagesmarsch soll es möglich sein, den ganzen
Nationalpark zu umwandern. Hütten sollen vorhanden sein. Ein Führer ist
Pflicht. Wir meinen, das muß nicht sein, es gibt schönere Ecken.
Auf unserer Liste standen noch der Salto Ayunamito, las ruinas del ingenio
colonial, cañón en represa del Río Chavón und los balnearios de Sonate.
Ehe wir viele Tage investierten, um hier etwas in Erfahrung zu bringen, fuhren
wir weiter nach Miches.
Unterwegs wurden wir Zeugen, wie die Polizei einen Fernseher klaute. Keiner
der Fahrgäste im Bus wagte es, etwas zu sagen. Auch wir hatten Angst, daß
man uns einfach einsperrt.
In Miches wollten wir nicht wieder im Hotel „Milagro“ wohnen, weil da vor
vier Jahren ein erheblicher Reparaturstau gewesen war. Wir hatten uns das
„Media Luna“ angesehen. Es war damals noch nicht ganz fertig, machte aber
einen guten Eindruck. So ließen wir uns zuerst da absetzen. Der Eindruck war
schon nicht mehr so gut. Als wir die Toilettenspülung probierten, tat sich
nichts. Die Vermieterin versprach, bis zum Abend sei dies in Ordnung. Bevor
wir einzogen, sagte ich zu der Vermieterin: „Meine Bedingung ist: wenn heute
Abend das Wasser nicht funktioniert, dann ziehen wir wieder aus, und Sie
erhalten kein Geld." Sie überlegte eine Weile, dann sagte sie, daß die
Probleme größer seien. Meine Vermutung, daß die Wasserleitung nie
funktioniert hat, ist wohl zutreffend. So zogen wir doch wieder im Milagro
ein. Die Vermieterin erkannte uns und freute sich riesig. Wir erhielten sofort
einen Sonderpreis.
Helga hatte schon immer gesagt, daß es ihr sehr leid täte, daß wir dort
nicht wieder wohnen könnten, weil die Vermieterin sehr fürsorglich ist. Der
Hurrikan Jeanne hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Dies machte eine
Renovierung des Hotels notwendig, so daß wir gut hier wohnen konnten.
Wir hatten mehrere Ausflüge auf dem Programm. Heidi war wieder mit einer
Bronchitis und Mandelentzündung angereist, so daß sie die ersten Tage das
Bett hüten mußte.
Wir fuhren mit dem guagua
Richtung El Seibo bis zur Loma del Limón. Das ist so ziemlich der höchste
Punkt der Umgebung. Hier gingen wir erst einmal 500 m nach Westen, um das
Panorama nach Süden zu genießen. Dann traten wir den Rückmarsch an, ca.17
km. Die Landschaft ist üppig grün, wunderschön und bietet viele
Fernsichten. Es wachsen Baumfarne und viele Rankenpflanzen.
Der nächste Ausflug führte uns an die Costa Esmeralda/Punta El Rey. Der Weg
geht durch eine üppige Vegetation mit Sumpfpflanzen, Seerosen, Farnen und
Schlingpflanzen. Der Strand ist wunderschön, aber schmal und bei Brandung
sehr wild.
Am nächsten Tag ging es zur Playa und Laguna Limón. An die Lagune kommt man
nicht heran. Der Strand ist ähnlich wie bei Punta El Rey und ebenfalls
menschenleer. Er hat einen breiten Palmengürtel. Jeanne hat auch hier ihre
Spuren hinterlassen. Es liegen reichlich umgestürzte Palmen herum. Die
Vegetation erholt sich aber, denn es gibt viele Kokosnüsse, die einen Sproß
getrieben haben. Wir pflanzten drei ein.
Unsere
nächste Station war El Seibo. Hier wohnten wir, wie schon vor vier Jahren,
wieder im Hotel Las Mercedes. Es ist nicht mehr in dem Topzustand wie damals.
Die Verwalterin beschränkt jetzt ihre Tätigkeit aufs Kochen. Bei unserem
letzten Besuch hatte sie bei der Reinigung der Zimmer selbst mitgearbeitet.
Wir waren auf der Suche nach der Höhle „Cueva la Chiva“. Der Name ist
hier nicht unbekannt, nur fanden wir niemanden, der schon dort war. Alle
Angaben waren sehr vage und differierten erheblich. Nach zwei Tagen des
Herumfragens machten wir uns auf den Weg. Die meisten Informationen paßten
zur Loma del Limón und Pedro Sánchez. Das guagua fährt durch Pedro Sánchez
zur Loma. Wir fuhren bis zur Loma, weil wir, wenn wir denn nach Pedro Sánchez
zurück müßten, bergab gehen könnten. Auf der Loma angekommen, schickte man
uns nicht zurück, sondern nach Westen. Der Weg ist sehr einsam. Es gibt
keinen Verkehr, weil da nichts fahren kann. Man kommt nur zu Fuß oder mit
einem Vierbeiner weiter. Wir fragten jede Person, die uns begegnete, nach der
Höhle. Anfangs kannten nur wenige Personen den Namen.
Entscheidend war, daß uns niemand zurückschickte. Je näher
wir der Höhle kamen, desto mehr positive Auskünfte erhielten wir. Nach ca.
15 km war es soweit. In einem kleinen Dorf bestätigten uns zwei Frauen, daß
die Höhle noch eine knappe Stunde entfernt sei. Wir folgten dem Weg in der
angegebenen Richtung und landeten nach 10 Minuten auf einem Feld. Es war
weit und breit niemand, den wir fragen konnten. Da es schon nach 13.00 Uhr
war, kehrten wir um, denn wir mußten vor Dunkelwerden zurück sein,
beschlossen aber wiederzukommen, nur von der anderen Richtung. Da ist der
Anmarsch nicht so lang.
Es folgten Wanderungen nach Arroyo Grande und El Cuey (beide östlich von El
Seibo) durch eine wunderschöne grüne Landschaft und in Richtung La Higüera,
vorbei an Zuckerrohrplantagen, Gleisanlagen und Verladestationen.
Wir besichtigten die Mabí-Fabrik und tranken den Saft, den schon die Taínos
tranken.
Unser nächstes Quartier war eine Pension in Hato Mayor. Hier zahlten wir 600
Pesos/Woche für ein großes Zimmer mit Dusche und WC. Ein Ausflug, 22 km Fußmarsch
bergauf in Richtung Sabana de la Mar, führte uns zur Tropical Plantation, die
leider nicht für Besucher geöffnet ist, und zur Loma mit großartiger
Fernsicht. Beidseitig des ganzen Weges ist üppig grüne Landschaft. Bei km 10
ist ein Tal mit vielen Afrikanischen Tulpenbäumen. Normalerweise wären wir
die Strecke bergauf gefahren und zurückgegangen, aber nach der uns
vorliegenden Information sollten es zur Tropical Plantation nur 12
km sein. Nachdem wir bei km 11 erfahren hatten, daß es noch weitere 11 km
waren, gingen wir den Rest auch noch, zumal die Strecke nur sanft anstieg. In
Hato Mayor ist ein exzellentes Kaufhaus „Iberia“ mit einem Supermarkt, der
keine Wünsche offen läßt.
Bei einem weiteren Ausflug fuhren wir mit dem guagua Richtung Sabana de la Mar
bis zur Loma vor El Valle und gingen bis zum Ort. Wir wollten uns über Möglichkeiten,
die Bernsteinminen und den Salto des Río Yanigua zu besichtigen,
informieren. Am Ortseingang ist das Krankenhaus, und der Arzt machte gerade
Pause vor der Tür. Ihn sprachen wir an. Wir bekamen die Infos, die wir
brauchten. Anschließend sahen wir uns den Ort an. Ein kleiner, sauberer Ort
mit einem sehr schönen, gepflegten Hotel, aber schlechten Versorgungsmöglichkeiten.
Da wir der Ruhe bedurften, Hato Mayor ist sehr laut, beschlossen wir, einige
Tage in El Valle zu wohnen, und setzen unsere Wanderung, vorbei an
Afrikanischen Ölbäumen, wo die Schäden, welche die Hurrikans George und
Jeanne angerichtet hatten, einen erschütternden Eindruck bei uns hinterließen,
nach Sabana de la Mar fort. Hier sahen wir, daß sich etwas getan hatte. Die
Mole war verlängert worden, das Aus- und Einbooten für die Fähre nach Santa
Bárbara ist damit weggefallen. Auch hier wurden Arbeitsplätze
wegrationalisiert. Unser Hotel „Brisas de la Bahia“, in dem wir vor vier
Jahren wohnten, existiert noch. Der Umbau ist nicht vorangekommen, aber Marta,
die Inhaberin, ist noch da.
Von Hato Mayor machten wir noch eine Wanderung Richtung Cueva Capote mit
Abstecher zum Agua Park Isabela, einem öffentlichen, sehr schön angelegten
Freibad.
Wir fuhren mit dem guagua nach Yabón. Es sollte hier einen Wasserfall geben.
Der Mahaguarito, ein Nebenfluß des Yabón, ist ein Bächlein, und wegen des
Wasserfalles lohnt der Ausflug nicht. Der Grundeigentümer, Pedro, ließ es
sich nicht nehmen, uns zu führen. Anschließend lud er uns zu einem selbst
angebauten Kaffee ein. Pedros Frau ist sehr herzlich, sie umarmte Helga und
Heidi zur Begrüßung. Pedro brachte uns zurück nach Yabón und schnurrte uns
unterwegs um 100 Pesos für Lotterielose an. Seine Frau durfte davon nichts
wissen, denn als wir in deren Beisein nach dem Preis fragten, wurde jede
Bezahlung abgelehnt. Dies ist eines der Beispiele für Armut und
Verschwendung.
Von El Valle de Sabana de la Mar gingen wir zum Wasserfall des Río Yanigua
und nach El Puertón zu den
Bernsteinminen. Hier wird der
geologisch jüngere Bernstein des Landes gefunden. Die Mine war 14 m tief und
noch nicht fündig! Unterwegs sahen wir auf der Piste zwei Boas mit
abgeschlagenen Köpfen. Dies ist eine Unsitte der Dominikaner, daß sie
harmlose Tiere töten. Zu unserer Freude sahen wir auch eine lebende grüne
Baumschlange.
Die Versorgungslage des Ortes EL Valle ist schlecht. Es gab nicht einmal jeden
Tag Bananen zu kaufen, geschweige denn ausreichend Gemüse in akzeptabler
Qualität.
Salami hatten alle colmados, bis auf eine Ausnahme, nur von Sosúa und
Induveca.
Nach einigen Tagen der Ruhe zogen wir um nach Sabana de la Mar.
Hier wiederholten wir den Versuch, bis zum Eingang des Parque Nacional
Los Haïtises zu gehen. Vor vier Jahren wurden wir durch Regen zum Abbruch
gezwungen.
Wir wollten wissen, wieviel es kostet, wenn man auf eigene Faust, also ohne
Veranstalter, den Park besichtigt. Der billigste Veranstalter verlangt derzeit
31,-- US$. Alle Veranstalter zeigen nur ein paar Inseln und Mangroven und eine
bis zwei Höhlen. Die Petroglyphen der Indios zeigen sie nicht. Ohne
Veranstalter kostet es bei 10 Teilnehmern nur 350 Pesos/Teilnehmer. Gegen
einen Aufpreis von 100 Pesos/Person ist der Bootsinhaber bereit, die Tour auf
5 Stunden auszudehnen, und macht Stops auf Wunsch der Teilnehmer. Also weniger
als 13,-- E. Die Verpflegung muß sich jeder selbst mitnehmen.
Wir werden versuchen, in vier Jahren die Tour zu machen und 10 oder mehr
Teilnehmer zu finden.
Unsere nächste Unterkunft war das Hotel „King“ in Santa Bárbara de Samaná.
Hier wohnen wir immer in der 5. Etage mit Blick über die Bucht.
Sonnenaufgang
vom Hotel King
Ein Ausflug nach Las Galeras und die Wanderung zur „Puerta al Firmamente“
zeigten uns erneut die verheerende Gewalt von Jeanne. Von dem ehemaligen
Gourmetrestaurant stehen nur noch einige Reste. Dafür konnten wir von 195 m Höhe
Wale beobachten. Es waren ein größerer Wal und vier Paare zu sehen. Lustig
war, daß die Walbeobachtungsboote immer an der falschen Stelle waren. Die
Wale orten die Boote und tauchen da auf, wo die „Luft“ rein ist. Am nächsten
Tag war eine Wanderung zur Playa Rincón angesagt. Wir ließen uns vom guagua,
das nach Las Galeras fährt, bis zur Abzweigung nach Rincón mitnehmen. In Los
Tocones begegneten wir zwei jungen deutschen Frauen, die hier in einem von
Italien finanzierten Entwicklungshilfeprojekt arbeiten. Hinter dem Ort ist
eine Lagune. Im Rahmen des Projektes wurde ein Weg um diese angelegt. Ein
weiterer Teil des Projektes ist die Aufzucht von Leguanen. Früher waren die
Leguane auf der ganzen Insel anzutreffen. Jetzt sind sie nur noch am Lago
Enriquillo zu finden. Da die Ameisen die Gelege zerstören, haben die Tiere
keine Nachkommen. Hier werden die Eier nach der Ablage ausgegraben und ausgebrütet,
ohne daß die Ameisen Zugang haben. Die Leguane werden dann ausgewildert. Täglich
10.00 Uhr ist Fütterung. Besucher dürfen das Areal betreten und selbst füttern.
Die Tiere kommen auf einen Abstand von 50 cm heran. Wer füttern will, sollte
Bananen mitnehmen. Die Tiere begnügen sich mit den Schalen. Auf dem Weg nach
Rincón kamen wir wieder an Palmenhainen vorbei, die von Jeanne arg
zugerichtet worden waren. Die Playa Rincón ist einer der schönsten Strände
der Welt. Es gibt nur einen Strandzugang. Im Westteil, mündet ein stinkender
Río. Im Ostteil, östl. des Restaurants, ist es am ruhigsten. Am östl. Ende
sind am Felsen kleine Quellen.
Rückfahrt: Das letzte Fahrzeug geht 18.00 Uhr ab Ortsmitte. Die Conchofahrer
erzählen Ihnen: „Das nächste Fahrzeug geht morgen“. Sie wollen
abkassieren! Wenn das nicht klappt, holen sie das guagua. Der Fahrer ist
ein Betrüger, wenn er Ihnen anbietet, Sie für 600 Pesos zu fahren.
Steigen Sie nicht ein, bevor andere Fahrgäste eingestiegen sind oder der
Fahrpreis klar ist. Der Fahrer macht sonst mit Ihnen eine Sonderfahrt, und
wenn Sie nicht zahlen, ruft er in Santa Bárbara die Polizei. Dies ist nur ein
Beispiel für den Nepp auf Samaná. Wir haben uns beim sindicato über den
Fahrer beschwert.
Die letzte Station unserer Reise war Hoyo Cacao, ein Dorf 2 km südlich von
Las Terrenas. Hier hatten wir uns auf der Hacienda Ecotopía eine Cabaña
gemietet. Wir wohnten im „Heliconienwald“
- so sagte Helga – umgeben von 2 m hohen Pflanzen. Nachts hörten wir das
Pfeifen kleiner Frösche, die tagsüber im Zimmer schliefen. Nachts waren
zahlreiche Geckos im Zimmer. Draußen gab es Glühwürmchen und Zikaden. Die
Hacienda hat eine eigene Quelle, die reichlich Wasser zur Bewässerung und für
ein kleines Schwimmbecken bietet.
Folgende Ausflüge standen auf dem Programm:
1.
Zum Salto del Limón auf dem Weg, auf dem wir vor
zwei Jahren überfallen wurden. Diesmal aber zu viert! Es stellte sich heraus,
daß dieser Weg als einziger einen Blick auf den Wasserfall aus der Ferne
bietet, und daß das Wasser in zwei Stufen fällt.
2.
Zur Playa Morón, einem einsamen Strand, ohne Möglichkeit
einer Zufahrt. Vom Strand führen eine kleine Treppe und ein Trampelpfad zu
zwei Löchern in der Korallenküste, die mit dem Meer in Verbindung stehen.
3.
Nach Sánchez: Hier fuhren wir bis zum Mirador vor
dem Ort und gingen zu Fuß. Wir waren vor vier Jahren das letzte Mal hier, und
so wollten wir sehen, was sich getan hatte. Der Ort hat einige neue Unterkünfte.
Unter 250 Pesos ist nichts zu haben.
4.
Fahrt mit dem guagua nach Los Puentes und Wanderung
nach La Laguna. Die Landschaft ist üppig grün und führt zwischen den
Mogotes durch den höchsten Teil der Sierra de Samaná. Die Lagune hat nur in
der Regenzeit Wasser. Dafür sahen wir eine Plantage mit Gummibäumen. Den Rückweg
traten wir auf einem ganz einsamen Trampelpfad durch eine üppig grüne
Bergwelt mit Blicken auf das Meer an und kamen tatsächlich direkt in Hoyo
Cacao heraus.
5.
Strandwanderung an der Playa Cosón zur romantischen
Bar Dos Ríos und zur Playa Bonita.
6.
Streifzug durch die Hacienda zum Aussichtspunkt.
Nachbetrachtung:
In den 10 Wochen hatten wir über
vier Wochen die Möglichkeit zu kochen. Die „Strapazen“ haben mich nur 3
kg an Körpergewicht gekostet. In den 10 Wochen haben wir im Lande 750,-- E
ausgegeben. Wir hatten immer ein Zimmer mit eigener Dusche und WC, sauberer
Bettwäsche und sauberen Handtüchern.
Wir haben wieder viele Anregungen für eine weitere Entdeckungsreise in den
Osten der Insel gesammelt.
Reisekosten:
Die Dominikanische
Republik ist nach wie vor ein billiges Reiseland:
Wir haben 2007 in zehn
Wochen 1.050,-- E ausgegeben – 2006 waren es 922,--; 2005: 760,--; 2004:
550,-- und 2003: 850,-- E.
Die
1.050,-- (2006/2005) E teilen sich auf:
1.
Übernachtung 20.550 Pesos
(16.125/11.600). Wir haben immer ein Zimmer mit eigenem Bad.
2.
Fahrtkosten, Internet, Eintritte Pesos 7768 (6.577/6.600) für 2 Personen!
Verpflegung Pesos 13.682 (13.250/9.160)
Günter Fischer